Kombikessel: Förderung, Kosten, Vor und Nachteile

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Wer einen Kombikessel verwendet, muss sich zwischen komfortablen Pellets und günstigem Stückholz nicht entscheiden, sondern kann beides nutzen: Die CO2-neutrale Verbrennung von nachwachsendem Holz ist eine gute Alternative zur Heizung mit Öl oder Gas.

Kombikessel ermöglichen Flexibilität beim Heizen

Gas und Öl sind fossile Brennstoffe, die zudem in den letzten Jahren immer teurer für die Verbraucher geworden sind. Eine Alternative ist die Verbrennung von Biomasse. Für Privathaushalte bedeutet das in der Regel den Einbau von Holzvergaser und einem entsprechenden Kessel, der die nachwachsenden Brennstoffe verarbeiten kann.

Schon früh muss sich der Nutzer allerdings entscheiden, welche Art von Brennholz er verwenden möchte. Generell gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich die Verwendung standardisierter Pellets und dem Verfeuern von Stückholz, wie man es auch im heimischen Kamin verwendet. Beides hat Vor- und Nachteile.

Video: Kombikessel „tmos“

Das Video zeigt beispielhaft einen Kombikessel, nämlich den tmos DC 25 SP 25 kW Kombikessel inkl. A25 und Förderschnecke. Der Kombikessel ermöglicht die Holzverbrennung nach dem Prinzip der Generatorvergasung: ein Brenner für Pellets und Heizöl.

Pellets oder Stückholz?

Während die industriell genormten Pellets immer die gleiche Größe und den gleichen Brennwert aufweisen und sehr komfortabel geliefert und verfeuert werden können, ist regionales Stückholz wesentlich günstiger zu bekommen. Das Stückholz macht jedoch mehr Arbeit, erfordert einen größeren Lager- und Beschaffungsaufwand und verbrennt nicht immer mit den gleichen Brennwerten.

Pellets sind teurer, können aber ebenso bequem geliefert und gehandhabt werden wie Heizöl. Allerdings stammen die Holzpellets nicht immer aus dem lokalen Anbau, was bei Stückholz meist der Fall ist. Lange Transportwege (manchmal sogar aus dem fernen Ausland) schmälern die CO2-Bilanz, was für viele Nutzer jedoch ein Hauptgrund für die Umrüstung auf nachwachsende Biomasse ist. Auf der anderen Seite hat nicht jeder die Möglichkeit, sein Stückholz selbst zu lagern oder mit kurzen Transportwegen auf eigene Faust zu besorgen. Der Kombikessel verspricht das Beste aus beiden Welten, denn sein Holzvergaser kann sowohl Stückholz als auch Pellets verfeuern. Diese Flexibilität ist jedoch mit höheren Anfangskosten verbunden und bringt auch sonst nicht nur Vorteile mit sich.

Kombikessel führen im Anlagenbestand ein Nischendasein

Holzheizungen sind insgesamt im Vergleich zu klassischen Heizungssystemen stark unterrepräsentiert. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Infrastruktur jahrzehntelang auf die Verfeuerung von Öl und Gas ausgerichtet war. Stückholz oder Kohle zu verfeuern wurde unmodern und ist erst mit der modernen Technologie der Kombikessel wieder attraktiver geworden. Tatsächlich gibt es Modelle, mit denen man auch Kohle verfeuern kann, doch die meisten Besitzer wollen dies gerade im Hinblick auf die Ökobilanz vermeiden und sich auf reine Biomasse konzentrieren. Der Anlagenbestand in Deutschland sieht laut Umweltbundesamt wie folgt aus (Stand von 2016):

  • 13 Millionen Gasheizkessel
  • 5,6 Millionen Ölheizkessel
  • 0,7 Millionen Heizkessel für feste Brennstoffe (z. B. Kohle oder Holz)
Das Umweltbundesamt in Dessau bestätigt: der Anteil der Heizkessel für feste Brennstoffe, zu denen auch die Kombikessel zu zählen sind, liegt bei unter fünf Prozent. (Foto: shutterstock - Jule_Berlin)

Das Umweltbundesamt in Dessau bestätigt: der Anteil der Heizkessel für feste Brennstoffe, zu denen auch die Kombikessel zu zählen sind, liegt bei unter fünf Prozent. (Foto: shutterstock – Jule_Berlin, #1)

Darüber hinaus spielen die sogenannten Einzelraumfeuerungsanlagen mit 11,7 Millionen eine große Rolle. Dabei handelt es sich um Kachelöfen oder offene Kamine, die wahlweise mit Holz oder Kohle befeuert werden. Der Trend geht dabei immer mehr hin zur Verwendung von Gas, während Heizöl nicht zuletzt aufgrund der stark gestiegenen Ölpreise immer weiter ins Hintertreffen gerät. Von der Umweltbilanz her gilt Gas auch als vorteilhafter im Vergleich zu Öl oder Kohle, ist aber hinsichtlich der CO2-Bilanz der Holzheizung unterlegen. Dies wird allerdings durch einen relativ hohen Anteil an Feinstaub erkauft, der bei der Verfeuerung von Holz ein echtes Problem darstellt.

Wer sich mit seinen Fragen direkt an das Umweltbundeamt adressieren will, für den haben wir hier die richtige Adresse und die Kontaktdaten.
Umweltbundesamt
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06844 Dessau-Roßlau

Tel: +49 340 2103 2416
E-Mail: buergerservice@uba.de

Ist ein Kombikessel nachrüstbar und gibt es eine Förderung für die Umrüstung?

Manchmal fällt Hausbesitzern erst nach Installation ihrer Heizung ein, dass sie eigentlich flexibler sein möchten und nicht nur Pellets oder Stückholz verfeuern wollen, sondern beides. Generell ist ein Kombikessel für solche Anlagen nachrüstbar, doch eine Nachrüstung ist stets mit höheren Kosten verbunden als eine frühzeitige Entscheidung für ein bestimmtes System. Immerhin ermöglichen auch manche alten Heizungen mit Öl oder Gas die Umstellung auf Verfeuerung per Holzvergaser.

Auch hier fallen natürlich hohe Umrüstkosten an. Ob sich das rechnet, hängt in erster Linie vom Alter der gesamten Heizungsanlage ab. Generell wird der Einbau umweltfreundlicher Heizungen für Biomasse über verschiedene Förderprogramme von Bund und Ländern subventioniert. Welche genau infrage kommen, hängt vom Ausmaß der Umrüstung sowie den jeweiligen Vorgaben am Wohnort des Hausbesitzers ab.

Außerdem sind die Fördermittel häufig begrenzt, weswegen der Förderpool für das laufende Jahr manchmal schon aufgebraucht ist. Dann muss man entweder bis zum nächsten Jahr warten oder auf die Förderung gegebenenfalls verzichten. Wichtig: Fördermittel müssen in der Regel vor Durchführung der Umrüstung beantragt werden. Eine nachträgliche Förderung ist somit meist nicht möglich.

Fördermittel vom BAFA

Fördermittel gibt es beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Je nach Größe und Ausführung der Heizung sind unterschiedliche Förderbeträge möglich. Einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme von KfW, BAFA und anderen Stellen, die Anreize für die Umrüstung auf Kombikessel und andere Arten von Pellet- und Stückholzheizungen setzen möchten, gibt es beim Deutschen Pelletinstitut (DEPI). Dort findet sich auch ein Fördermittelrechner, der einen ersten Überblick über den Förderdschungel verschaffen kann.

Förderprogramme und Fördermittel der KfW und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) helfen, notwendige Investitionen in Kombikessel zu finanzieren. (Foto: shutterstock: 360b, #2)

Förderprogramme und Fördermittel der KfW und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) helfen, notwendige Investitionen in Kombikessel zu finanzieren. (Foto: shutterstock: 360b, #2)

Welche Vorteile hat ein Kombikessel gegenüber anderen Feuerungsanlagen?

Wer einen Kombikessel als Komplettset einbaut, kann seine Biomasse-Heizung wesentlich komfortabler betreiben und macht sich unabhängig von bestimmten Brennstoffen. Wer entweder nur mit Pellets oder Stückholz heizen kann, ist Preisschwankungen oder Lieferengpässen bei einem Produkt hilflos ausgeliefert. Wer beides verwenden kann, hat viel mehr Möglichkeiten zur Steuerung und Bevorratung. Doch es gibt weitere Vorteile, die einen Kombikessel attraktiv machen.

Vorteile einer Holzheizung mit Kombikessel:

  • Möglichkeit zur Förderung bei Umrüstung auf Kombikessel und Biomasseheizung
  • Kombination mit anderen Systemen möglich (z. B. Solarthermie)
  • Brennstoffkosten der Holzheizung sind in der Regel niedriger als Öl oder Gas
  • Umwelt- und Klimabilanz der Heizungen mit Kombikessel ist besser als bei fossilen Brennstoffen

Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Auch Kombikessel und Holzvergaser haben den einen oder anderen Nachteil, den man ebenfalls bedenken sollte. So gilt der Vorteil der besseren Klimabilanz natürlich nur dann, wenn das verfeuerte Holz aus nachhaltigem, ökologischem Holzanbau stammt (was allerdings bei den meisten Pelletanbietern der Fall ist). Die CO2-Bilanz ist bei nachwachsenden Rohstoffen immer besser, weil nie mehr Kohlendioxid freigesetzt wird, als der Baum beim Wachsen gebunden hat. Dem gegenüber steht jedoch mancher Nachteil wie die erhöhte Feinstaubbelastung, die gerade in Innenstädten die Problematik weiter verschärft.

Nachteile von Kombikessel und Holzvergaser

  • Hohe Anfangsinvestitionen rechnen sich trotz Förderung erst nach einiger Zeit
  • Brennstoffe von minderer Qualität liefern schlechte Brennwerte
  • Bevorratung muss ähnlich wie beim Heizöl marktorientiert und rechtzeitig geplant werden
  • Die Lagerung des Brennstoffs erfordert mehr Raum und ist in vielen Bestandsbauten nicht problemlos möglich
  • Wartungskosten bewegen sich im Rahmen fossiler Heizungen, müssen aber bedacht werden. Das betrifft auch die Reinigung.
  • Wer auf einen Kombikessel verzichtet und nur Scheitholz nutzt, muss viel Handarbeit investieren, um die Anlage mit Brennstoff zu beschicken. Automatische Systeme für die Befeuerung mit Pellets sind allerdings nicht aufwändiger als Ölheizungen
  • Asche muss regelmäßig entsorgt werden (bei einem Einfamilienhaus fallen ca. 10 bis 30 kg Asche pro Jahr an)

Niedrigere Betriebskosten amortisieren Kombikessel nach kurzer Zeit

Neben dem Aspekt des Umweltschutzes spielt für viele Hauseigentümer die Kostenbilanz beim Heizen eine große Rolle. Hier können Systeme mit Kombikessel besonders punkten, weil man sowohl bei der Art des Brennstoffs als auch bei der Bevorratung Steuerungsmöglichkeiten hat, die bei Öl und Gas so nicht gegeben sind. Sofern man über genügend Lagerraum verfügt, kann man sich beispielsweise mit günstigem Stückholz für den Winter eindecken oder Pellets einkaufen, wenn sie gerade günstig sind. Im Vergleich bietet eine Heizung mit Kombikessel daher einige Kostenvorteile. Eine Beispielrechnung bei einem angenommen Jahresverbrauch von ca. 40.000 Kilowattstunden verdeutlicht dies (Richtwerte, tatsächliche Werte können je nach Marktlage schwanken):

  • Kosten für das Heizen mit Holzpellets: ca. 2.100 Euro
  • Kosten für das Heizen mit Scheitholz: ca. 2.300 Euro
  • Kosten für das Heizen mit Heizöl: ca. 3.200 Euro
  • Kosten für das Heizen mit Erdgas: ca. 2.800 Euro

Hinzu kommen allerdings noch Wartungskosten sowie die Reinigung des Kamins. Der Kombikessel benötigt außerdem Hilfsenergie in Form von Strom, die ebenfalls einkalkuliert werden muss. Die Gesamtkosten für diese Posten summieren sich bei einem normalen Einfamilienhaus auf etwa 400 bis 800 Euro im Jahr. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass diese Zusatzkosten unabhängig vom Brennstoff mehr oder weniger für alle Systeme gelten.

Fazit: Der Kombikessel ist komfortabel und profitiert von vielen Programmen zur Förderung

Viele Hausbesitzer scheuen die hohen Anfangsinvestitionen, wissen aber häufig nicht, dass die Fördermittel für Kombikessel und Holzheizung je nach Bundesland einen erheblichen Teil der Kosten auffangen kann. Hinzu kommt die langfristige Amortisation durch die geringeren Brennstoffpreise für Pellets und Stückholz. Insbesondere die Flexibilität zwischen günstiger und bequemer automatischer Beschickung macht den Kombikessel als Komplettset attraktiv. Die generellen Vorteile bei der Verfeuerung von Holz in Sachen Umweltschutz und CO2-Bilanz sind unbestritten, hängen aber auch von der Bezugsquelle und dem nachhaltigen Holzanbau ab. Nicht schönreden kann man den erhöhten Ausstoß an Feinstaub, der sich bislang auch durch Filtersysteme nicht komplett vermeiden lässt.


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Aleks Kend, #1 Jule_Berlin, #2 360b

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