Wer sich für die Anschaffung eines Trockners entscheidet, der steht vor der Wahl: Trockner mit Wärmepumpentechnologie wählen oder doch zum altbewährten Abluft- bzw. Kondenstrockner greifen. Es gibt eine Vielzahl an entsprechenden Wärmepumpentechnologien.
Relevantes für die Anschaffung eines Trockners?
Nicht jeder hat die Zeit oder die Muse, um Wäsche aufzuhängen. Was liegt da mehr auf der Hand, als nach einem geeigneten Wäschetrockner Ausschau zu halten? Dieser hat nicht nur den Vorteil, dass das Trocknen im Gerät Zeit und Arbeit spart, sondern auch, dass weniger Feuchtigkeit in die Luft bzw. in den Raum gelangt. Gerade bei neu gebauten und hervorragend isolierten Wohnungen ist dies ein wichtiger Aspekt. Zu viel Luftfeuchtigkeit, die nicht abziehen kann, begünstigt, dass Schimmel in der Wohnung entsteht. Ein Grund mehr, um sich nach einem geeigneten Wäschetrockner umzuschauen. Wer sich unsicher ist, welches Gerät es sein soll, der sollte unbedingt folgende Faktoren mit in die Erwägungen einbeziehen:
- Gerät an sich: Welche Techniken gibt es mittlerweile?
- Kosten: Welches Gerät hat die günstigsten Anschaffungs- und laufenden Kosten?
- Laufzeit: Unmittelbar damit verbunden ist auch die Dauer des Trockenvorgangs.
- Pflege der Wäsche: Welche Geräte sind am schonendsten mit der Wäsche?
- Handling: Sind die Geräte einfach zu bedienen?
- Räumliche Voraussetzungen: Größe des Gerätes und weitere Besonderheiten, wie die Nähe zum Fenster beispielsweise
All diese Punkte tragen dazu bei, dass das richtige Gerät schnell gefunden wird und vor allem, dass Sie als Benutzer lange mit dem Trockner zufrieden sind.
Video:Expertentipp: Wärmepumpentechnologie wird gefördert
Funktionsweise von Kondens- und Ablufttrockner vs. Wärmepumpentechnologie
Die wohl bekannteste und älteste Technologie ist die des Ablufttrockners. Dieser trocknet die Kleidung im Gerät und entzieht der Luft quasi die Feuchtigkeit. Diese Abluft wird durch einen eigenen Anschluss nach draußen direkt ins Freie geleitet. Je nachdem, welches Gerät und welche räumlichen Voraussetzungen gegeben sind, wird die Abluft über einen Schlauch durch das Fenster nach draußen geleitet oder mit einem Rohr in der Wand gekoppelt, das ebenfalls die Abluft ins Freie leitet. Dies ist mitunter die erste Technologie, die für das Trocknen von Wäsche entwickelt wurde. Heute werden diese Geräte kaum noch verkauf und gelten als veraltet. Die Generation danach trocknete die Wäsche ebenfalls durch das Entziehen von Feuchtigkeit durch Wärme.
Beim Kondenstrockner wird die Feuchtigkeit bzw. das Wasser wird in einem Behälter gesammelt. Die Abwärme, die durch das Trocknen entsteht, wird an die Umgebung abgegeben. Auf diese Weise kann ein solcher Trockner auch gut in einer Mietwohnung positioniert werden, da kein Anschluss durch die Wand notwendig ist. In der Regel sind diese Trockner aber besonders energiefressend, wodurch die laufenden Kosten bei häufigem Trocknen in die Höhe schnellen. Wärmepumpentrockner sind die dritte Generation von Wäschetrocknern. Sie arbeiten mit der Abwärme und nutzen diese direkt für den nächsten Gang des Trocknens, ohne sie an die Umgebung abzugeben. Dies zeigt sich besonders energieeffizient und senkt die laufenden Kosten.
Eine Wärmepumpe und ihre Funktionsweise im Detail
Die dritte Generation der Wäschetrockner, die sogenannten Wärmepumpentrockner, sind eine Art Weiterentwicklung des Kondenstrockners. Die Funktionsweise ist dabei fast dieselbe. Durch das Kondensieren der Feuchtigkeit wird die Wäsche schonend getrocknet – jedoch gibt das Gerät seine Abwärme nicht in die Umgebung ab, sondern nutzt diese effizient weiter. Der Kondensator eines Trockners mit Wärmepumpe ist mit einem Energietauscher ausgestattet. Dies ist ein Bauteil, welches das Ziel hat, der warmen Prozessluft Energie bzw. Wärme zu entziehen und die kühle Zuluft mit dieser Wärme zu erhitzen. Dieser Vorgang erfolgt durch eine Wärmepumpe, die die kalte Luft mit Wärme anreichert. Leicht zu verstehen ist dies mit einem imaginären Bild von zwei Schläuchen.
Während im einen Schlauch kaltes Wasser fließt, fließt im anderen Schlauch heißes Wasser, jedoch in die entgegen gesetzte Richtung. Beide Schläuche sind besonders dünn und liegen aneinander. Durch die Berührung der beiden Schläuche überträt das heiße Wasser die Energie auf das kalte Wasser und gibt somit Wärme ab. Das kalte Wasser wird wärmer und das heiße Wasser wird kälter. Durch das Gegenstromprinzip – also das Fließen in unterschiedliche Richtungen – kann eine Übertragung von Wärme stattfinden. Genau dies ist auch die Funktionsweise, mit der eine Wärmepumpe arbeitet. Sie nutzt also bereits da gewesene Energie in Form von Wärme und überträgt diese. Das ist eine spezielle Art von Energieübertrag, der letztendlich Energie spart. Muss für das Erwärmen keine neue Energie hinzugezogen werden, wird diese nicht verbraucht.
Video:Energiesparend – Trocknen mit Wärmepumpe
Vorteile eines Wärmepumpentrockners
Anhand dieser Erklärung liegen die Vorteile eines Trockners mit Wärmepumpe auf der Hand. Der Energieverbrauch ist deutlich geringer als bei anderen Geräten, da Energie, die einmal genutzt wurde, immer wieder verwendet wird. Das führt dazu, dass Wärmepumpentrockner der Energieeffizienzklasse A+++ zuzuordnen sind. Das Hauptargument, das für die Anschaffung eines Wärmepumpentrockners spricht, ist also die Energieeffizienz. Ein Kreislauf ohne Wärmeverlust ist also die ideale Grundlage dafür, langfristig beim Trockenvorgang Energie zu sparen, was letztlich die Stromkosten senkt. Das ist gerade bei den steigenden Energiekosten der letzten Jahre eine außerordentliche Stärke, die nicht von der Hand gewiesen werden darf.
Dadurch, dass das Gerät keine Abluft oder Abwärme abgibt, entsteht ein weiterer Vorteil, nämlich der der freien Standortwahl. Das bedeutet, dass der Wärmepumpentrockner ohne Weiteres überall installiert werden kann, wo Platz ist. Das heißt, dass der Trockner wirklich an jedem erdenklichen Standort aufgestellt werden kann. Ob in der Küche, in der Nische im Schlafzimmer, im Badezimmer oder im schimmelgefährdeten Keller – es gelangt aus dem Wärmepumpentrockner keine Feuchtigkeit und keine warme Abluft, die die Umgebung nachhaltig beeinflussen könnte. Ein Vorteil, der wirklich nicht zu unterschätzen ist, gerade in Häusern oder Wohnungen, wo strengen Auflagen aufgrund von Schimmelgefahr etc. herrschen.
Nachteile von Trocknern mit Wärmepumpentechnologie
Wo es Vorteile gibt, gibt es in der Regel auch Nachteile – und das ist auch bei der Wärmepumpentechnologie in einem Trockner so. Egal, ob Gerät von Bosch, Miele oder AEG: Viele Trockner, die auf der Wärmepumpentechnologie basieren, sind in der Anschaffung noch bedeutend teuerer als Kondens- oder Ablufttrockner. Doch die gute Nachricht ist Folgende: Ein einfaches Rechenexempel beweist, dass sich die hohen Anschaffungskosten nach bereits zwei Jahren der Nutzung amortisieren. Das heißt, die geringeren Energiekosten, die durch ein Gerät mit Energieeffizientklasse A+++ auf einen Haushalt zukommen, gleichen die relativ hohen Anschaffungskosten wieder aus. Gerade bei der aktuellen Entwicklung der Energiepreise ist es durchaus sinnvoll, die laufenden Kosten im Blick zu behalten und auf lange Frist Geld einsparen zu wollen.
Als weiterer Nachteil könnte auch gezählt werden, dass Wäschetrockner mit Wärmepumpe in der Regel länger für den Trockenvorgang brauchen als Kondens- oder Abluftgeräte. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass trotz der längeren Zeit die Energiebilanz besser bleibt als bei anderen Geräten. Wer mit einer längeren Trockenzeit leben kann, sollte unbedingt erwägen, ein solches Modell anzuschaffen. Mittelfristig amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten und machen die dritte Generation der Wäschetrockner zum Favoriten unter den Geräten. Abzuwarten bleibt, welch weitere technische Raffinessen die Trocknertechnologie in Zukunft noch weiterbringen werden.
Video:Funktionsprinzip – So funktioniert eine Gaswärmepumpe
Eine Wärmepumpe auch bei anderen Geräten nutzen
Was sich im Haushalt bewährt hat, das ist selbstverständlich auch in anderen Bereichen des Lebens eine gute Option, um Energie zu sparen. Energie wird immer teurer, was nicht zuletzt an den immer knapper werdenden Ressourcen liegt. Seit den 1970er-Jahren wird prophezeit, dass die fossilen Brennstoffe wie Kohle, Gas und Erdöl endlich sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es essenziell, alternative Energien zu etablieren, zu fördern und bekannt zu machen. Energieeffiziente Geräte sind ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: Durch die Einsparung von Energie wird langfristig weniger verbraucht, was letztendlich auch die Ressourcen schont. Ein Grund, in diese neuen Technologien zu investieren. Viele Unternehmen haben sich darauf spezialisiert, alternative Techniken zu entwickeln, die quasi aus „Abfall“ Energie machen.
Nicht zuletzt seien hier unter anderem Biogasanlagen genannt, die organische Abfälle fermentieren und somit einen Generator antreiben. Ähnlich, aber in eine andere Kerbe schlägt das Prinzip von Wärmepumpen, das jedoch auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Durch den Austausch von Hitze und die Nutzung von Abwärme zur Erwärmung von kalten Stoffen, wie Wasser oder Luft, zeigen sich Wärmepumpen besonders energieeffizient. Die überflüssige Abluft, quasi das Endprodukt bzw. um den Terminus von eben zu verwenden, der „Abfall“ wird dazu genutzt, um Energie zu übertragen. Ein raffiniertes Prinzip, das nicht nur im heimischen Trockner Anwendung findet.
Wärmepumpentechnik im Haus
Beispiele für Wärmepumpentechnik, wie sie auch in einem Trockner zu finden ist, gibt es viele. In erster Linie wird die Wärmepumpentechnologie dafür verwendet, das Haus zu heizen. Dafür zieht die Wärmepumpe die Hitze aus verschiedenen Grundstoffen, um damit schließlich Wasser zu erwärmen, das in den Heizkreislauf des Hauses gelangt. Bei Tiefenwärme oder Erdwärme beispielsweise findet ein Wärmeaustausch mit der Hitze von mehr als 100 Metern Tiefe des Erdinneren statt. Auch eine Flächenwärmepumpe sorgt mit dem Gegenstromprinzip dafür, dass kaltes Wasser durch einen Wärmeaustausch mit dem Boden erwärmt wird und schließlich das Haus auf eine behagliche Temperatur bringen kann. Immer mehr Unternehmen und Firmen setzen darauf, durch Wärmepumpentechnologie energieeffizientes Heizen – aber eben auch Trocknen zu entwickeln, um so langfristig den Energieverbrauch zu minimieren.
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