Um effektiv Energie zu sparen, die Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen, greifen immer mehr Bauherren auf Wärmedämmverbundsysteme zurück. Die KfW Bank steht dabei mit attraktiven Fördermöglichkeiten zur Seite.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die KfW fördert: Wärmedämmverbundsysteme
Energieeffizientes Bauen und Sanieren steht momentan im Gebäudesektor ganz hoch im Kurs. Hierzu bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, verschiedene Förderprogramme an. Gewährt werden im Rahmen dieser Programme Zuschüsse in Form von zinsgünstigen Krediten mit zusätzlichen Tilgungszuschüssen. Die Beauftragung eines Energieberaters ist dabei unumgänglich. Bauherren profitieren hier von seiner Expertise, die zusätzlich durch die KfW Bank mit bis zu 4.000 Euro gefördert werden kann.
Ziel ist dabei einen gewissen Standard an Energieeffizienzhäusern zu erreichen. Angestrebt wird oft das Effizienzhaus 55, das eine Kombination von konventionellen Heizsystemen und der Nutzung erneuerbarer Energien beinhaltet. Dieser Passivhausstandard ist für Neubauten und Bestandsbauten möglich. Vor allem auf die Dämmung der Fassade und des Dachs wird hier ein besonderes Augenmerk gelegt.
Hier kommen die verschiedenen Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) ins Spiel. Sie ermöglichen es Kosten für den Energieverbrauch in einem Gebäude drastisch zu senken. Wer sich also dafür entscheidet entsprechend aufzurüsten muss die Vorgaben für Wärmedämmverbundsysteme beachten.
Zierprofile und Formelemente sorgen außerdem dafür, dass die Ästhetik eines beispielsweise Altbaus berücksichtigt wird. Bauherren und Architekten müssen hier Hand in Hand arbeiten. Es ist sogar möglich historische und klassizistische Fassaden zu dämmen und detailgetreu zu erhalten. Für all diese Gesichtspunkte gibt es unterschiedliche Dämmstoffe, die je nach Präferenz gewählt werden können.
Video: Gute Dämmung hat einen Namen: Mineralwolle
WDVS: Das müssen Sie wissen
Aufgabe der Wärmedämmstoffverbundsysteme (WDVS) ist es die Wärme im Gebäude zu halten und die Kälte möglichst nicht eindringen zu lassen. Heizkosten werden mit entsprechenden baulichen Maßnahmen deutlich gesenkt.
Ansonsten sind die Ansprüche an die WDVS allerdings sehr unterschiedlich. Wirtschaftliche, sicherheitstechnische und ökologische Aspekte werden bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs berücksichtigt.
In der folgenden Übersicht sind die aktuellen Materialien mit ihren Eigenschaften aufgeführt:
- Polystyrol
EPS oder Polystyrol kommt bei zwei Drittel aller Fassadendämmungen zum Einsatz. Es glänzt mit einer besonderen Schnittfähigkeit und einem geringen Gewicht. Außerdem leistet EPS eine hohe Dämmleistung und sehr gute Beschichtungsmöglichkeiten. Für die Verarbeitung des Stoffes sind keine Schutzanzüge oder Atemmasken notwendig, da der Dämmstoff nicht gesundheitsschädlich nicht.
Mit Polystyrol haben Sie außerdem den Vorteil einer einfachen Recyclingfähigkeit und einer gleichbleibenden Dämmwirkung.
Über viele Jahre hinweg kann dieser Stoff optimal zur Dämmung der Immobilie beitragen. Das wird dadurch gewährleistet, dass die Lust eingeschlossen wird und nicht entweichen kann. EPS ist außerdem beständig gegen Feuchtigkeit, robust gegenüber physischer und thermischer Belastung.
Ein weiterer Vorteil sind die Anschaffungskosten bei dieser Dämmmöglichkeit: Polystyrol gehört zu den kostengünstigsten Materialien auf dem Markt.
Grundsätzlich ist EPS also eine gute Wahl für ein Wärmedämmverbundsystem. Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Umweltverträglichkeit kommen hier in einem Stoff zusammen. Wer alle Vorschriften im Hinblick auf die Wärmedämmung erfüllen möchte, kann also guten Gewissens auf EPS zurückgreifen.
Außerdem: Die sortenreinen Verschnitte von EPS können gesammelt werden. Die Herstellerwerke nehmen sie zur weiteren Nutzung wieder zurück. Eine Übersicht über die Hersteller von Wärmedämmverbundsystemen hilft somit nicht nur dabei, den passenden Hersteller für den Kauf zu finden, sondern auch für die Entsorgung nicht mehr benötigten Materials.
- Mineralwolle
Die Mineralwolle ist ebenfalls ein beliebtes Material für Dämmsysteme. Vor allem glänzt es durch seine fehlende Brennbarkeit. Ein klarer weiterer Pluspunkt für die Mineralwolle als Lösung für ein Wärmedämmverbundsystem ist, dass das Material Schall absorbiert.
Es schützt den Innenraum im Gebäude vor unerwünschtem Straßenlärm. Die Dämmeigenschaften sind hier ähnlich, wie bei EPS und auch finanziell muss sich hier niemand in Unkosten stürzen. Auch um Schimmel oder Fäulnis braucht man sich keine Gedanken zu machen, das Material ist hiergegen beständig, weil es wasserabweisend ist. Trotzdem sollte das Material nicht feucht oder gar nass werden, da sonst die Dämmeigenschaften in Mitleidenschaft gezogen werden.
Was all den positiven Aspekten entgegen steht, ist leider der Punkt Gesundheit. Bei Kontakt mit der Mineralwolle kann es zu starkem Juckreiz durch die Fasern kommen. Zu beachten ist, dass Faserstäube, die in die Lunge gehen und krebsverdächtig sind, heute nicht mehr in der Mineralwollplatte vorhanden sein dürfen.
- Naturfasern
Video: Günstige Dämmung birgt Gefahren | Servicezeit | WDR
Für die Bauherren, die ein besonderes Augenmerk auf den ökologischen Faktor legen, ist die Naturfaser das Top-Produkt. Wärmedämmverbundsysteme aus Hanf sind momentan besonders beliebt. Dieser werden allerdings eher ergänzend zu anderem WDVS gewählt.
Naturfasern schonen unsere Ressourcen, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Das bedeutet, dass der natürliche CO2-Kreislauf verlängert und das gespeicherte CO2 nicht wieder freigesetzt, wie es beim sonstigen Verrotten der Fall wäre.
Wärmedämmverbundsysteme können neben Hanf auch aus Kokos, Stroh, Kork oder Holz als Naturfaser bestehen. Natürlich ist zu beachten, dass diese Stoffe im Gegensatz zu den vorhergenannten Materialien brennbar sind. Außerdem fällt die Wärmedämmung etwas geringer aus. Der Schallschutz ist jedoch auch bei der Naturfaser hoch.
Zum Vergleich: EPS bietet eine Wärmeleitfähigkeit von 0,032 bis 0,04 W/(mK), bei Hanf liegt sie bei 0,04 bis 0,045 W/(mK).
Platten aus Naturfasern, die zu Wärmedämmverbundsystemen genutzt werden, sind leider im Schnitt fast dreimal so teuer, wie zum Beispiel Styropor. Ein klarer Nachteil auf der wirtschaftlichen Seite. Hier muss also entschieden werden, ob die Umweltaspekte den Mehrkostenfaktor individuell wert sind.
- Phenolharz und Polyurethan
Hochleistungsdämmstoffe, wie Phenolharz und Polyurethan kommen besonders immer dann in Frage, wenn der Dachüberstand an der Fassade sehr gering ist oder die Bebauung auf der Grundstücksgrenze erfolgen muss. Hier geht es vor allem darum Wärmedämmverbundsysteme zu finden, die trotz geringer Materialstärke einen effektiven Dämmschutz leisten können.
Phenolharz und Polyurethan können genau mit diesen Eigenschaften aufwarten. Die Wärmeleitfähigkeit ist bei diesen Dämmmaterialien besonders gut und die Dämmung hiermit um rund 30 Prozent besser als bei WDVS mit Polystyrol. Im Vergleich zu Mineralwolle, sind sie sogar doppelt so gut.
Die schwere Entflammbarkeit beider Materialien ist ein weiterer Pluspunkt auf ihrem Konto. Sie schmelzen auch bei sehr hohen Temperaturen nicht. Durch ihre noch relativ kurze Laufbahn auf dem Markt sind sie allerdings auch etwas teurer als herkömmliche Wärmedämmverbundsysteme. Das gilt auch für die kostspieligeren Vakuumplatten, die etwa die gleichen Dämmeigenschaften haben. Diese WDVS sind außerdem nur für Profihände bestimmt. Eine Beschädigung der Oberfläche ist hier leicht möglich und damit wird die gesamte Platte unbrauchbar.
Um auch nach dem Einzug Schäden an der Vakuumdämmung zu vermeiden, raten wir beim Aufhängen von Bilderrahmen und Wandregalen zu Klebelösungen und oberflächlichen Wandhaken. Hier einmal beide Anwendungen vorgestellt:
Der 320 KG Kleber, nicht nur für Sockelleisten genial, sondern direkt auf den Putz aufgetragen auch für Wandregale oder TV-Wandhalterungen.
Die Fischer Bilderkralle, spielend leicht installiert für Ihre Familienfotos und Urlaubsbilder und schnell wieder zu entfernen.
Was kosten die Wärmedämmverbundsysteme?
Natürlich spielt neben den individuellen Eigenschaften der Wärmedämmverbundsysteme auch der Preis eine wichtige Rolle. Dazu sollte man die Augen nach Fördermöglichkeiten offenhalten. Vielleicht kommt hier eine Förderung durch die KfW in Frage.
Ausschlaggebend für die Baukosten sind zunächst Art und Menge des entsprechenden ausgewählten Baustoffs. Der Zustand der Fassade muss ebenfalls berücksichtigt werden. Schätzungsweise sind für Bauherren für den Bau der Wärmedämmverbundsysteme ca. 100 bis 150 Euro zu veranschlagen. Davon fallen bereits 50 Euro an der Fassade selbst an, da diese zuerst saniert und vorbereitet werden muss. Man spricht dabei von „Sowieso-Kosten“, die unabhängig von der Art des späteren Wärmedämmverbundsystems anfallen.
Fördermittel für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen und dem Einbau auf WDVS werden durch die KfW Bank vergeben. Hierzu ist es notwendig einen entsprechenden Antrag für die Hausbank stellen zu lassen, da die KfW keinen Publikumsverkehr unterhält. Sie vergibt die Fördermittel dann, wenn die sanierte Fassade künftig mindestens einen U-Wert von 0,20 W/(mK) erreicht. Vergeben werden Zuschüsse in Höhe von 20 Prozent oder zinsgünstige Kredite mit einem Tilgungszuschuss.
Wichtig: Es muss immer ein Energieberater beauftragt werden, ansonsten gewährt die KfW keine Förderung. Dieser Berater kann zusätzlich gefördert werden, wobei 50 Prozent seiner Kosten bzw. maximal 4.000 Euro förderfähig sind. Diese Förderung besteht durch einen Zuschuss, den der Bauherr nicht zurückerstatten muss.
Die KfW fördert zum Beispiel über folgende Programme:
- Programm 151
Diese Förderung liegt als Kredit vor und gilt für die komplette Sanierung ebenso wie für einzelne Maßnahmen zur Energiesanierung. Der Kredit kann bis zu einer Höhe von 120.000 Euro gewährt werden, bis zu 50.000 Euro werden für Einzelmaßnahmen gewährt. Der Tilgungszuschuss liegt in diesem Programm bei bis zu 48.000 Euro.
- Programm 430
Der Investitionszuschuss gilt für die komplette Sanierung oder für einzelne Maßnehmen zur Energiesanierung. Für ein KfW-Effizienzhaus werden bis zu 48.000 Euro als Zuschuss gewährt, Einzelmaßnahmen werden mit bis zu 10.000 Euro bezuschusst. Sanierter Wohnraum kann damit ebenfalls erworben werden.
- Programm 431
Dieses Programm ist nur mit anderen Programmen kombinierbar (151/152, 430 oder 153) und bietet einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro maximal. Die KfW fördert damit die Energieberatung durch einen Experten und übernimmt 50 Prozent seiner Kosten bis zum genannten Höchstbetrag.
Förderungen sind sowohl für Privatpersonen als auch für gewerbetreibende Unternehmer möglich. Es kommt lediglich auf den Effizienzstandard des jeweiligen zu sanierendem Gebäude an.
Oft verhindert es des Denkmalschutzes, dass an der Außenfassade entsprechende Dämmmaßnahmen angebracht werden können. Es bleibt oft nichts anderes übrig, als sich auf die Dämmung von innen zu konzentrieren. Die Gefahr, dass dabei Schimmelschäden entstehen, ist dabei jedoch besonders groß. Eine attraktive Alternative ist das Dämmen von innen also nicht für Bauherren, die selbst sanieren wollen. Hier ist die Expertise der Fachleute unumgänglich. Allerdings tut das der Förderfähigkeit keinen Abbruch.
Für Unternehmen ist zu beachten, dass die Kosten, die durch die Anbringung der Wärmedämmverbundsysteme entstehen, steuerlich geltend gemacht werden können. Voraussetzung ist, dass die Förderung durch die KfW bestätigt ist. Hierbei kann man mit maximal 20 Prozent der Lohnkosten und bis zu 1.200 Euro pro Jahr rechnen. Zuschüsse und zinsgünstige Kredite sind hier dank des hohen Einsparpotenzials jedoch deutlich attraktiver.
Wichtig: Die Förderung muss vor Beginn der Baumaßnahme beantragt werden, eine rückwirkende Bewilligung ist nur in Ausnahmefällen möglich und wird in der Regel nicht vorgenommen. Bauherren, die sich mit der energetischen Sanierung beschäftigen, sollten sich daher frühzeitig über Fördermöglichkeiten informieren und um einen Beratungstermin bei ihrer Bank bitten.