Rückgang der Förderanträge für Wärmepumpen in Deutschland

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Deutschland hat laut der European Heat Pump Association (EHPA) einen niedrigen Stand in Bezug auf die Nutzung von Wärmepumpen. Mit nur etwa 7 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte liegt Deutschland auf dem vorletzten Platz, während Länder wie Finnland (69), Norwegen (rund 60) und Schweden (39) deutlich mehr Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte installiert haben. Großbritannien (2) und Ungarn (4) weisen die geringste Anzahl an Wärmepumpen auf.

Skandinavien setzt auf erneuerbare Heiztechnik: Günstige Preise als Erfolgsfaktor

Seit langem unterstützen die skandinavischen Länder den Einsatz erneuerbarer Heiztechnik und sehen dies als Erfolgsmodell. Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist das günstige Verhältnis zwischen Strom- und Gaspreisen, das den Einsatz von Wärmepumpenheizungen für Verbraucher äußerst attraktiv macht. Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, weist auf diese Tatsache hin.

Trotz des positiven Trends am Gesamtmarkt für Heizungen in Deutschland und der hohen Anzahl an Haushalten, die sich für eine Modernisierung entschieden haben, ist der Einbau von Wärmepumpen im Vergleich zu fossilen Geräten nach wie vor schwach.

Angesichts der langwierigen Debatte um das Heizungsgesetz haben viele Eigentümer beschlossen, den neuen gesetzlichen Anforderungen an den Klimaschutz zuvorzukommen. Sie möchten nicht erst abwarten, bis das Gesetz in Kraft tritt, sondern aktiv handeln und ihre Heizungsanlagen modernisieren. Durch die frühzeitige Umstellung auf energieeffiziente Technologien wie Wärmepumpen oder andere erneuerbare Energien tragen sie zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei und setzen ein Zeichen für den Klimaschutz.

Von Januar bis September dieses Jahres haben insgesamt 625.000 Haushalte in Deutschland ein gasbasiertes Gerät installiert, was einem beeindruckenden Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Experten warnen jedoch davor, dass diese fossilen Wärmeerzeuger voraussichtlich die nächsten 15 bis 25 Jahre in Betrieb sein werden. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die deutschen Klimaziele dar und belastet auch die Verbraucher, die mit den steigenden Gaspreisen zu kämpfen haben.

Im Zeitraum von Januar bis September 2023 konnte ein bemerkenswerter Anstieg des Absatzes von umweltfreundlichen Wärmepumpen um 86 Prozent verzeichnet werden. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 295.000 Stück verkauft. Jedoch ist es besorgniserregend, dass die Förderanträge der Hauseigentümer in den letzten Monaten um etwa 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind.

Dr. Schiefelbein prognostiziert, dass sich der Heizungsmarkt in Deutschland im nächsten Jahr insgesamt stabilisieren wird. Der Markt für Wärmepumpen wird jedoch voraussichtlich um etwa ein Drittel kleiner sein als in diesem Jahr.

Bei den Handwerkern ist der Auftragsbestand von fast einem Jahr auf zwei bis drei Monate gesunken, was auf eine geringere Nachfrage nach Wärmepumpen hindeutet.

Um das Ziel der klimaneutralen Gebäude bis 2045 zu erreichen, muss Deutschland seine Bemühungen intensivieren. Während Wärmepumpen bereits im Neubau als Standardheizung eingesetzt werden, besteht in den Bestandsbauten noch ein erheblicher Nachholbedarf. Es ist von großer Bedeutung, dass die Regierung die Förderung und den Einsatz von Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden vorantreibt, um den Übergang zu nachhaltigen Heiztechnologien zu beschleunigen und die Klimaziele zu erreichen.

Schätzungen des BDH zufolge werden in Deutschland von den insgesamt 21,6 Millionen Wärmeerzeugern mehr als 14 Millionen mit Gas und gut 5 Millionen mit Öl betrieben. Bedauerlicherweise sind knapp die Hälfte dieser Anlagen als „unzureichend effizient“ eingestuft, was bedeutet, dass sie viel Energie verschwenden. Lediglich 23 Prozent der Wärmeerzeuger nutzen effiziente Technologien in Verbindung mit erneuerbaren Energien. Diese Zahlen verdeutlichen den großen Bedarf, den Energieverbrauch in Deutschland zu optimieren und auf nachhaltige Lösungen umzusteigen.

Dr. Schiefelbein unterstreicht die Notwendigkeit, dass Deutschland den eingeschlagenen Weg zur Wärmewende konsequent weiterverfolgen muss. Dabei sollten die Rahmenbedingungen für erneuerbare Heiztechnik bis 2045 weiter verbessert werden. Die europäischen Nachbarn haben bereits bewiesen, wie erfolgreich eine Politik zur Förderung von Wärmepumpen sein kann. Deutschland sollte von diesen Erfahrungen lernen und ähnliche Maßnahmen ergreifen, um die Klimaziele zu erreichen und den Verbrauchern hohe Energiekosten zu ersparen.

Die Verbände BWP und BDH setzen sich für eine kurzfristige Entlastung beim Strompreis ein, um das Ziel der Bundesregierung von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 zu erreichen. Durch eine Senkung des Strompreises würden Verbraucher dazu ermutigt, auf umweltfreundliche Heiztechnologien umzusteigen. Dies hätte nicht nur positive Auswirkungen auf den Klimaschutz, sondern auch auf die Endverbraucher, die von niedrigeren Stromkosten profitieren würden.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Deutschland in Bezug auf die Nutzung von Wärmepumpentechnik noch großen Nachholbedarf hat. Im Gegensatz dazu haben die skandinavischen Länder bewiesen, dass eine Politik zur Förderung erneuerbarer Heiztechnik äußerst erfolgreich sein kann. Um die Klimaziele zu erreichen und den Verbrauchern hohe Gaspreise zu ersparen, muss Deutschland dringend Maßnahmen ergreifen und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Wärmewende verbessern. Eine kurzfristige Entlastung beim Strompreis könnte dabei helfen, das Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 zu erreichen.

Um die Klimaziele zu erreichen und den Verbrauchern hohe Gaspreise zu ersparen, ist es dringend erforderlich, dass Deutschland sein Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Heiztechnik erhöht. Dafür müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, beispielsweise durch eine kurzfristige Entlastung beim Strompreis. Nur so kann das Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 erreicht werden und Deutschland eine erfolgreiche Wärmewende vollziehen.

Eine kurzfristige Entlastung beim Strompreis wäre ein bedeutsamer Schritt, um das ehrgeizige Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 zu erreichen. Durch niedrigere Stromkosten würden sich Wärmepumpen als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Heizsystemen positionieren. Dies würde nicht nur den Einsatz erneuerbarer Energien fördern, sondern auch den Verbrauchern ermöglichen, von den finanziellen Vorteilen dieser Technologie zu profitieren.

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