Die Stadtwerke Schwerin betreiben eine Biogasanlage am Standort Süd, die seit 2007 regenerativen Strom und grüne Wärme bereitstellt. BioEnergie Schwerin GmbH kooperiert mit LUFA Rostock und der Universität Rostock, um die Zusammensetzung der Fermentersubstrate zu verfeinern. Ein Schwerpunkt liegt auf dem verstärkten Einsatz von Wickroggen-Silagen. Im begleitenden Labor werden Mikroorganismen kultiviert, Fermentationsparameter überwacht und detaillierte Analysedaten erhoben, um Effizienz, Bodenfruchtbarkeit und ökologische Vielfalt zu steigern. für eine regionale nachhaltige Energiestrategie.
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Das entspricht etwa sieben Prozent Anteil am Schweriner Fernwärmesystem

Marco Schult, Leiter der Erzeugungsanlagen bei den Stadtwerken (Foto: Stadtwerke Schwerin)
Am Energiestandort Süd erzeugt die Biogasanlage der Stadtwerke Schwerin seit 2007 kontinuierlich erneuerbare Energie aus Maissilage und Roggen-Grünpflanzensilage. Die Produktion belief sich 2024 auf 22,5 Gigawattstunden Strom und 23,4 Gigawattstunden Wärme, womit rund sieben Prozent des kommunalen Fernwärmebedarfs abgedeckt werden. Die Nutzung regionaler Substrate aus Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg optimiert die Ressourceneffizienz, reduziert Treibhausgase und sichert durchgehend grüne Energie für die Schweriner Haushalte. Parallel stärkt das Projekt die Landwirtschaft regional nachhaltig.
Unterschiedliche Silageanteile analysieren Produktivität und Nachhaltigkeit im Großanlagenbetrieb Schwerin
Im Rahmen der Zusammenarbeit führen BioEnergie Schwerin GmbH, LUFA Rostock und die Universität Rostock intensive Feld- und Laboruntersuchungen durch, um die Wirkung variierender Silageanteile auf die Biogasausbeute zu quantifizieren. Schwerpunkt liegt auf ökologisch hochwertigen Rohstoffen wie Wickroggen-Silagen, um Stickstoffbindung und Biodiversität zu fördern. Durch vergleichende Methanbildungsraten, Prozessparameter und Substratanalysen soll ein optimiertes Substratmanagement entstehen, das Effizienz und Nachhaltigkeit der Energieproduktion signifikant verbessert. Diese Erkenntnisse ermöglichen praxisnahe Empfehlungen für Substratwahl, Mischung.
Wickroggen-Silage verbessert Bodenqualität, bindet Stickstoff und fördert gesunde Biodiversität
Wickroggen, aus Roggen und Wicke bestehend, dient als doppelt wirksamer Bodendecker: Er bindet Stickstoff, verbessert Bodenstruktur und fördert Humusbildung. Gleichzeitig locken seine farbenprächtigen Blüten eine Vielzahl nützlicher Insekten an und steigern dadurch die ökologische Stabilität landwirtschaftlicher Flächen. Die Stadtwerke veredeln diese Mischung zu hochwertiger Silage und nutzen sie in ihrer Biogasanlage, um Energie zu erzeugen. So entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der Ressourcenschutz mit effizienter Energieproduktion kombiniert und Emissionen dauerhaft mindert.
Mikroorganismenanalyse in Bioreaktoren identifiziert optimale Substratmischungen für wirtschaftliche Gasproduktion
Im Rahmen der Versuche isolieren die Forscher Mikroorganismen aus den Schweriner Fermentern und kultivieren sie in kompakten Bioreaktoren unter kontrollierten Bedingungen. Die Versuchsparameter wie Substratkonzentration, Temperatur, Rührgeschwindigkeit und pH werden in Feinabstimmung variiert. Mit präzisen Gasanalysatoren ermitteln sie die Methanproduktionsraten für unterschiedliche Mischungsverhältnisse. So lassen sich fundierte Prozesskennlinien erstellen, die die Basis für die optimierte Auslegung und den effizienten Betrieb der Großanlage im Vollmaßstab bilden und dauerhaft langfristige Wirtschaftlichkeit sicherstellen.
Substratanpassung erhöht Versorgungssicherheit und Effizienz biogener Energieerzeugung am Standort
Unter Berücksichtigung der präzisen Laboranalysen plant BioE, die Substratzusammensetzung am Energiestandort Süd kontinuierlich anzupassen, um die Versorgungsstabilität zu erhöhen und wirtschaftliche Erträge gezielt auszubauen. Das Verfahren wird als innovatives Demonstrationsprojekt ausgelegt, das anderen Biogasanlagen evidenzbasierte Anpassungsstrategien zur Verfügung stellt. So leistet diese Vorgehensweise einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der regionalen Energieversorgung und unterstützt gleichzeitig die Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten und die Verringerung ökologischer Belastungen unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Zielsetzungen.
Enges Forschungsbündnis optimiert Substratmischungen für kontinuierliche effiziente grüne Wärmegewinnung
Die enge Abstimmung zwischen Stadtwerke Schwerin, BioEnergie Schwerin GmbH, LUFA Rostock und der Universität Rostock realisiert ein praxisorientiertes Substratmanagement mit ökologischem Mehrwert. Wickroggen-Silagen erhöhen die Stickstoffbindung und unterstützen eine vielfältige Flora. Laborgestützte Fermentationsanalysen definieren passgenaue Substratmischungen für maximale Biogasproduktion. Daraus resultiert eine stabile Versorgung mit erneuerbarem Strom und Fernwärme sowie eine deutlich verbesserte Bodenfruchtbarkeit. Als Modellprojekt dient das Verfahren zugleich der nachhaltigen Transformation regionaler Energieinfrastrukturen. Mit nachweisbaren Umweltvorteilen und Kosteneinsparungen.